Die Kandidierenden zur Landtagswahl zeigen, welche gesundheitspolitischen Schwerpunkte sie setzen, welche Maßnahmen sie für die Region umsetzen wollen und welche Themen Ihnen im Wahlkreis besonders wichtig sind.
Welche Gesundheitsthemen sind Ihnen im Hinblick auf die nächsten fünf Jahre besonders wichtig und warum?
Als Kandidat aus dem kleinen Odenwald liegt mein Blick ganz klar auf den Herausforderungen des ländlichen Raums. Wir haben hier eigentlich alles, was man für ein gutes und gesundes Leben braucht: die Natur direkt vor der Haustür, viele Möglichkeiten, sich draußen zu bewegen, und kurze Wege zu regionalen Lebensmitteln. Gleichzeitig stehen wir aber auch vor Problemen, die man nicht schönreden darf. Dazu gehören der Mangel an hausärztlicher Versorgung vor Ort, lange Wege in der Notfallversorgung und Wartezeiten von mehreren Monaten auf einen Facharzttermin.
Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit der Gesundheitsversorgung in Ihrem Wahlkreis und wo sehen Sie den dringlichsten Bedarf etwas zu verbessern?
Die Gesundheitsversorgung im Neckar-Odenwald-Kreis ist derzeit von vielen Unsicherheiten geprägt. Wie geht es mit dem kinderärztlichen Bereitschaftsdienst weiter? Was passiert mit den Neckar-Odenwald-Kliniken – bleibt der Standort Mosbach bestehen oder nicht? Die Menschen hier brauchen die Gewissheit, dass sie wohnortnah gut versorgt werden, egal wie alt sie sind oder wo sie leben.
Das Wichtigste dabei ist eine verlässliche, flächendeckende hausärztliche Versorgung. Und genau hier stehen wir vor einer großen Herausforderung: Viele Praxen werden in den nächsten Jahren aus Altersgründen schließen – oft ohne Nachfolge. Wenn wir hier nicht gegensteuern, verlieren wir Schritt für Schritt die medizinische Versorgung direkt vor Ort.
Welche Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Förderung der Gesundheit sind für Sie am wichtigsten und wie setzen Sie sich für eine Umsetzung dieser Maßnahmen in Ihrem Wahlkreis ein?
Für gute Gesundheitsvorsorge braucht es mehrere Dinge gleichzeitig. Gesundheitsbildung sollte früh beginnen, Kinder lernen, was ausgewogene Ernährung bedeutet. Gleichzeitig darf gesundes Essen dann nicht zu Hause am Geldbeutel scheitern. Bewegung ist ebenso zentral – ob Sportverein, Radfahren oder Spaziergänge. Psychische Gesundheit steht für mich auf gleicher Stufe wie körperliche; Hilfe darf kein Stigma sein und muss leicht zugänglich sein. Erste-Hilfe-Kenntnisse retten Leben, reduzieren Folgeschäden nach Notfällen und gehören daher stärker verbreitet. Hitzeschutz wird durch den Klimawandel immer wichtiger. Als männlicher Landtagskandidat betone ich: Ein „scheckheftgepflegter Mann“ ist ein gesunder Mann. Deshalb werbe ich für Vorsorgeuntersuchungen und den frühen Gang zum Arzt.
Welche Herausforderungen gibt es Ihrer Meinung nach in der Pflege in Ihrem Wahlkreis und welche Maßnahmen sind erforderlich, um diese zu bewältigen?
Im Wahlkreis spüren wir den Fachkräftemangel in der Pflege deutlich – trotz der guten Krankenpflegeschule in Mosbach und engagierter Ausbildungsbetriebe. Pflegekräfte - unter anderem aus Osteuropa und Lateinamerika - leisten wertvolle Arbeit und helfen, die Lücken zu schließen.
Wir wollen außerdem junge Menschen ermutigen, eine Ausbildung in der Pflege zu machen, denn dieser Beruf ist wichtig und sinnstiftend. Durch die Alterspyramide wird der Bedarf an Pflegepersonal in den kommenden Jahren weiter steigen. Deshalb ist es entscheidend, dass der Pflegeberuf die Wertschätzung erhält, die er verdient, damit die Versorgung im ländlichen Raum langfristig gesichert bleibt.
Welche Gesundheitsthemen sind Ihnen im Hinblick auf die nächsten fünf Jahre besonders wichtig und warum?
Als Minister für den Ländlichen Raum und Abgeordneter liegt mir besonders die gesundheitliche Versorgung in ländlichen Gebieten am Herzen. In den kommenden fünf Jahren müssen wir den Zugang zur medizinischen Grundversorgung sichern und erhalten – auch in kleinen Gemeinden. Telemedizin, mobile Versorgungskonzepte und die Stärkung der hausärztlichen Versorgung sind hier zentral und sollten forciert werden. Zudem ist die Gesundheitsprävention durch Ernährung, Bewegung und Bildung ein wichtiges Thema, das wir frühzeitig in Kitas, Schulen und im Alltag verankern müssen.
Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit der Gesundheitsversorgung in Ihrem Wahlkreis und wo sehen Sie den dringlichsten Bedarf etwas zu verbessern?
Die Versorgung im Wahlkreis ist grundsätzlich solide, doch die demographische Entwicklung stellt uns vor große Herausforderungen – insbesondere bei der hausärztlichen Versorgung. In manchen Gemeinden fehlt bereits jetzt der medizinische Nachwuchs. Wir müssen Anreize schaffen, damit junge Ärztinnen und Ärzte auch auf dem Land arbeiten wollen – etwa durch moderne Infrastruktur, gute Vernetzung und gezielte Förderprogramme Das Landarztstipendium hat sich als gutes Instrument etabliert, junge Ärztinnen und Ärzte für ihren Beruf im Ländlichen Raum zu gewinnen. Aber auch „HÄPPI“, das Projekt des Hausärzteverbandes, das wir pilothaft unterstützt haben, bietet tolle Chancen für die Hausärzteversorgung im ländlichen Raum. Der Ländliche Raum darf beim Zugang zur Gesundheitsversorgung nicht benachteiligt werden, weshalb es Reformen im Gesundheitssystem braucht, die auch den Bestand unserer beiden Kliniken in Buchen und Mosbach sichert. Eine solide Gesundheitsversorgung ist es letztlich, die Vertrauen in den Staat bringt und Rückhalt für Menschen in Not ist - die Lage ist also nicht zu unterschätzen. Ich bin deshalb auch froh, dass mit Nina Warken MdB jemand Bundesgesundheitsministerin geworden ist, die diese Probleme kennt.
Welche Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Förderung der Gesundheit sind für Sie am wichtigsten und wie setzen Sie sich für eine Umsetzung dieser Maßnahmen in Ihrem Wahlkreis ein?
Gesundheit beginnt mit gesunder Ernährung und Bewegung. Daher setze ich mich besonders für Ernährungsbildung und Bewegungsförderung in Schulen, Kitas und Vereinen ein. Programme wie „BeKi“ (Bewusste Kinderernährung) oder Initiativen für mehr regionale und frische Lebensmittel in öffentlichen Einrichtungen unterstütze ich nachdrücklich. Außerdem ist die Stärkung des Ehrenamts im Sport- und Gesundheitsbereich eine wichtige Säule der Prävention – gerade auch im ländlichen Raum. Hier kann man den Vereinen vor Ort nicht genug danken.
Zudem sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Trimm-dich-Pfade im Neckar-Odenwald-Kreis entstanden, die in der Natur zur Bewegung einladen, beispielsweise auch im Wald. Der Wald ist im Übrigen ein idealer Ort zum Herunterkommen und Durchatmen. Die Bewegung oder der Aufenthalt im Wald reduziert das Herzinfarktrisiko deutlich, weshalb ich mich auch weiter mit Herz und Verstand für einen vitalen Wald direkt vor der Haustüre einsetzen werde.
Welche Herausforderungen gibt es Ihrer Meinung nach in der Pflege in Ihrem Wahlkreis und welche Maßnahmen sind erforderlich, um diese zu bewältigen?
Die Pflege steht vor einem massiven Fachkräftemangel, insbesondere in ländlichen Regionen. Gleichzeitig steigt der Bedarf durch die alternde Bevölkerung. Wir müssen die Pflegeberufe attraktiver machen – durch bessere Arbeitsbedingungen und Anerkennung ausländischer Abschlüsse, Wertschätzung und wohnortnahe Ausbildungsangebote. Wichtig ist auch der Ausbau von Kurzzeitpflegeplätzen und ambulanten Diensten. Und trotz der zahlreichen Neubauten in den vergangenen Jahren reichen auch die stationären Pflegeplätze, gerade für Menschen mit hohen Pflegegraden nicht aus. Letztlich wird ein Teil des zukünftigen wirtschaftlichen Erfolgs unseres Landes auch darin liegen, dass Arbeitszeiten flexibler gestaltet werden, sodass die Pflege von Angehörigen in den eigenen vier Wänden leistbar ist. Diese Leistung verdient ebenso entsprechende Anerkennung - finanziell wie menschlich!
Welche Gesundheitsthemen sind Ihnen im Hinblick auf die nächsten fünf Jahre besonders wichtig und warum?
Mir ist wichtig, dass Gesundheitsversorgung im ganzen Land wohnortnah, bezahlbar und verlässlich bleibt. Das Land muss mit gezielten Investitionen und kluger Krankenhausplanung dafür sorgen, dass Kliniken in der Fläche erhalten und modernisiert werden. Ich setze mich dafür ein, die Versorgung zu stärken und Facharztangebote im ländlichen Raum zu sichern. Wichtig ist, Hausärztinnen und Hausärzte zu halten und Nachfolgen zu sichern. Durch mein Engagement bei den DRK „Helfern vor Ort“ weiß ich, wie entscheidend funktionierende Rettungsketten sind. Wir müssen Personal entlasten, Bürokratie abbauen und digitale Angebote so gestalten, dass sie wirklich helfen.
Das Land darf dabei nicht immer mehr Aufgaben an Kommunen abgeben und sich bei der Finanzierung zurückziehen.
Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit der Gesundheitsversorgung in Ihrem Wahlkreis und wo sehen Sie den dringlichsten Bedarf etwas zu verbessern?
Im Neckar-Odenwald-Kreis gibt es engagierte Fachkräfte, aber die Strukturen geraten zunehmend unter Druck. Ärztinnen und Ärzte gehen in den Ruhestand, Nachfolger fehlen, und die Wege zu Fachärzten sind oft weit. Das Land kann hier gegensteuern: durch gezielte Förderung von Niederlassungen im ländlichen Raum, Unterstützung kommunaler Gesundheitszentren und Investitionen in die Krankenhäuser. Auch die Rettungsdienste brauchen bessere Rahmenbedingungen und eine verlässliche Finanzierung der Infrastruktur, damit alle Menschen gut versorgt sind.
Welche Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Förderung der Gesundheit sind für Sie am wichtigsten und wie setzen Sie sich für eine Umsetzung dieser Maßnahmen in Ihrem Wahlkreis ein?
Gesundheitsförderung muss zur Pflichtaufgabe der Kommunen werden. Das Land muss Programme unterstützen, die körperliche und seelische Gesundheit im Alltag. Ein zentraler Bestandteil ist Gesundheitsbildung, die verbindlich in den Schulunterricht integriert werden sollte, mit praxisnahen Inhalten wie mentaler Gesundheit, gesunder Lebensweise oder Reanimationstraining.
Ich setze mich dafür ein, dass Prävention stärker in der Landesförderung verankert wird und Kommunen mehr Mittel für Projekte zur Gesundheitsbildung und Suchtprävention erhalten. Schulsozialarbeit spielt dabei eine Schlüsselrolle, weil sie Kinder und Jugendliche direkt. Wer früh ansetzt, entlastet später das ganze Gesundheitssystem. Prävention darf nicht vom Engagement einzelner abhängen, sondern braucht landesweite Strukturen.
Welche Herausforderungen gibt es Ihrer Meinung nach in der Pflege in Ihrem Wahlkreis und welche Maßnahmen sind erforderlich, um diese zu bewältigen?
Pflege ist eine der größten sozialen Aufgaben unserer Zeit. Das Land kann dafür sorgen, dass Pflegekräfte bessere Ausbildungsbedingungen haben, mehr Menschen für den Beruf gewonnen werden und Kommunen Pflegekonferenzen einrichten, um Angebote vor Ort besser zu vernetzen. Besonders wichtig ist die Entlastung pflegender Angehöriger, die den größten Teil der Pflege zu Hause leisten. Dafür brauchen wir mehr Kurzzeitpflegeplätze, wohnortnahe Beratungsstellen und flexible Unterstützungsangebote.
Pflegepolitik gehört auch zur Wohnungspolitik: Wir müssen barrierefreien und bezahlbaren Wohnraum sowie Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser und betreutes Wohnen fördern, damit Menschen möglichst lange selbstbestimmt leben können.