Die Kandidierenden zur Landtagswahl zeigen, welche gesundheitspolitischen Schwerpunkte sie setzen, welche Maßnahmen sie für die Region umsetzen wollen und welche Themen Ihnen im Wahlkreis besonders wichtig sind.
Welche Gesundheitsthemen sind Ihnen im Hinblick auf die nächsten fünf Jahre besonders wichtig und warum?
Ich möchte, dass das Thema Gesundheit stärker in den öffentlichen Fokus rückt. Gesundheit bedeutet Lebensfreude, Wohlbefinden und Selbstbestimmung und geht weit über das bloße Fehlen von Krankheiten hinaus. Mein Ziel ist es, Menschen ein langes, gesundes und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und dafür zu sorgen, dass Gesundheit in allen Politikfeldern mitgedacht wird. Besonders wichtig ist dabei, dass wir eine gute Gesundheitsinfrastruktur im ganzen Land haben und alle im Krankheitsfall die notwendige Hilfe bekommen. Dazu gehört auch die Stärkung der Hausarztversorgung. Wir müssen uns gerade bei Jugendlichen verstärkt um das Thema mentale Gesundheit kümmern, da sie am meisten unter der Corona-Pandemie gelitten haben. Außerdem müssen wir eine gute Pflege im Alter garantieren.
Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit der Gesundheitsversorgung in Ihrem Wahlkreis und wo sehen Sie den dringlichsten Bedarf etwas zu verbessern?
Wir haben eines der besten Gesundheitssysteme der Welt, und dennoch fordert uns der demografische Wandel besonders heraus. Wir werden alle älter, und damit nehmen in der Regel auch Krankheiten zu. Darauf müssen wir uns als Gesellschaft einstellen. Wichtig ist mir, dass alle Menschen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Das heißt: den Hausarzt vor Ort, kurze Wartezeiten beim Facharzt und im Notfall einen Rettungsdienst, der in wenigen Minuten vor Ort ist.
Welche Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Förderung der Gesundheit sind für Sie am wichtigsten und wie setzen Sie sich für eine Umsetzung dieser Maßnahmen in Ihrem Wahlkreis ein?
Wir müssen verstärkt in die Prävention investieren. Dazu gehört für mich in allererster Linie das Wissen, wie man ein gesundes Leben führen kann. In unseren Bildungsplänen ist die Leitperspektive „Prävention und Gesundheitsförderung“ hinterlegt. Sie soll dazu ermutigen, sich mit dem Thema Gesundheit verstärkt auseinanderzusetzen, und bietet den Schülerinnen und Schülern dabei Orientierung. Zu einem gesunden Leben gehört aber vor allem auch eine gesunde Umwelt. Klimaschutz ist deshalb auch Gesundheitsschutz. Weniger Schadstoffe in der Luft, mehr Schattenplätze, eine gute Ernährung und weniger Lärm tragen zu einem gesunden Leben bei.
Welche Herausforderungen gibt es Ihrer Meinung nach in der Pflege in Ihrem Wahlkreis und welche Maßnahmen sind erforderlich, um diese zu bewältigen?
Die Mehrzahl der zu pflegenden Menschen wird zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt. Ihnen gilt meine ganze Anerkennung und mein Respekt. Ich möchte, dass wir den pflegenden Angehörigen den Rücken stärken und sie entlasten, wo wir nur können. Dazu gehört vor allem auch der Ausbau der Kurzzeitpflegeplätze, aber auch eine Stärkung der Pflegehelfer, denn wir brauchen jede helfende Hand. Wir müssen das Berufsbild der Pflege verbessern – durch gesellschaftliche Anerkennung, aber auch durch eine faire Bezahlung, um die Attraktivität des Berufes zu steigern. Pflege muss attraktiv sein – in Ausbildung, Alltag und Aufstieg.
Welche Gesundheitsthemen sind Ihnen im Hinblick auf die nächsten fünf Jahre besonders wichtig und warum?
Mir ist wichtig, dass die Menschen im Landkreis Karlsruhe auch in Zukunft wohnortnah und verlässlich medizinisch versorgt werden – sowohl in den Arztpraxen als auch in unseren Krankenhäusern. Dabei müssen wir darauf achten, dass die Kosten im Gesundheitssystem im Rahmen bleiben und die finanzielle Belastung für Bürgerinnen, Bürger und Kommunen nicht weiter steigt. Große Chancen sehe ich in der Digitalisierung: Sie kann helfen, Abläufe effizienter zu gestalten, Wartezeiten zu verkürzen und die Versorgung insgesamt zu verbessern – etwa durch digitale Terminvermittlung, telemedizinische Angebote oder den besseren Datenaustausch zwischen Ärzten, Kliniken und Pflegeeinrichtungen.
Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit der Gesundheitsversorgung in Ihrem Wahlkreis und wo sehen Sie den dringlichsten Bedarf etwas zu verbessern?
In einem flächenmäßig großen Wahlkreis wie Bretten ist die wohnortnahe medizinische Versorgung ein zentrales Anliegen. Besonders die langen Wartezeiten bei Facharztterminen müssen wir reduzieren. Große Sorgen bereitet mir zudem, dass viele Hausärzte kurz vor dem Ruhestand stehen und Probleme haben, geeignete Nachfolger zu finden. Mit der Landarztquote haben wir bereits wichtige Schritte unternommen, um die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum zu stärken. Ich bin mir sicher, dass diese Maßnahmen bald spürbare Wirkung zeigen. Darüber hinaus sehe ich in genossenschaftlich organisierten Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) ein vielversprechendes Modell für die Zukunft, um Versorgung auch in kleineren Gemeinden sicherzustellen.
Welche Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Förderung der Gesundheit sind für Sie am wichtigsten und wie setzen Sie sich für eine Umsetzung dieser Maßnahmen in Ihrem Wahlkreis ein?
Gesunde Ernährung und Bewegung sind die beiden wichtigsten Säulen für ein gesundes Leben. Paradoxerweise sind beide heute so leicht zugänglich wie nie zuvor, gleichzeitig nehmen Bewegungsmangel und ungesunde Ernährungsgewohnheiten aber zu. Deshalb ist es mir wichtig, Kinder und Jugendliche frühzeitig für Gesundheit, Ernährung und Bewegung zu sensibilisieren – am besten ab der Kita und in der Schule. Auch in weiterführenden Schulen sollten diese Themen behandelt werden. Ein wichtiger Schritt war die Einführung des neuen Schulfachs „Gesundheit“ an den Gymnasien in Baden-Württemberg. Es vermittelt jungen Menschen, wie sie aktiv Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen können. Auch digitale Anwendungen helfen dabei, gesundheitsfördernde Maßnahmen im Alltag umzusetzen.
Welche Herausforderungen gibt es Ihrer Meinung nach in der Pflege in Ihrem Wahlkreis und welche Maßnahmen sind erforderlich, um diese zu bewältigen?
Aus meiner Sicht gehört die Pflege zu den größten Herausforderungen, die wir in den nächsten Jahren zu bewältigen haben. Die Kosten und Beiträge steigen kontinuierlich, dem gegenüber stehen Wartezeiten bei Heimplätzen und immer höhere Eigenanteile der Versicherten. Der Personalmangel macht sich in der ambulanten und stationären Pflege ganz besonders bemerkbar. Vieles kann nur auf Bundesebene geregelt werden, aber wir müssen alle Hebel, die wir selbst in der Hand haben in Bewegung setzen, um die Situation zu verbessern, z.B. Bürokratie im Heimrecht und bei Bauvorschriften abbauen und bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse schneller werden, junge Menschen davon überzeugen, dass Pflege eine wichtige und sinnstiftende Arbeit ist.
Welche Gesundheitsthemen sind Ihnen im Hinblick auf die nächsten fünf Jahre besonders wichtig und warum?
• Frauengesundheit, ein Bereich mit immer noch zu wenig Beachtung. Mehr Geschlechter sensible medizinische Forschung und Lehre an unseren Universitätskliniken. Das Thema ins Bewusstsein der niedergelassenen Ärzte bringen.
• Konsequente Stärkung der Gesundheitsvorsorge und Prävention. Der Fokus muss von der reinen Reparaturmedizin auf die aktive Gesundheitsförderung gelegt werden. Dadurch können nicht nur die Behandlungskosten gesenkt, sondern auf die Lebensqualität der Betroffenen erhöht werden.
• Stärkung der Pflege,
• jeder Schwangeren eine Hebamme (auch für die Vor- und Nachsorge),
• Männervorsorge stärken,
• Stationäre Pflege bezahlbar machen, Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige ausbauen und fördern, gerecht dem Leitsatz, ambulant vor stationär.
Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit der Gesundheitsversorgung in Ihrem Wahlkreis und wo sehen Sie den dringlichsten Bedarf etwas zu verbessern?
Gerade in Bretten herrscht Kinderarztmangel. Die beiden Ärzte, die in Bretten ansässig sind, möchten altersbedingt aufhöre, finden aber keinen Nachfolger. Bereits ein Kinderarzt musste aufhören, ohne einen Nachfolger zu finden. Die Bedarfsplanung der KV muss anders geregelt werden. Für neu zugezogenen Menschen ist es extrem schwierig einen Hausarzt zu bekommen. Auch ein Wechsel ist so gut wie ausgeschlossen. Wird ein Facharzt benötigt, muss zumeist eine längere Strecke zurückgelegt werden. Oder es ist fast unmöglich überhaupt einen Arzttermin zu bekommen, z.B. einen Termin bei einem Lungenfacharzt. Das Problem besteht auch bei der Suche nach einem Psychotherapeuten. Hier ist die Situation noch aussichtsloser. Einen Termin bei einem Physiotherapeuten, vor allem mit der Zusatzqualifikation für eine Lymphdrainage (MLD oder KPE), zu bekommen, sind extrem schwierig.
Welche Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Förderung der Gesundheit sind für Sie am wichtigsten und wie setzen Sie sich für eine Umsetzung dieser Maßnahmen in Ihrem Wahlkreis ein?
• Regelmäßige verbindliche Fortbildungen für alle im Gesundheitswesen tätige. Damit nicht nur frauenspezifische Krankheiten früher erkannt und behandelt werden.
• Spezialisierte, regionale Versorgungsnetzwerke, wie z.B. die Gynäkologie und die Geburtshilfe. Dazu gehört die Sicherstellung wohnortnaher Entbindungsstationen
• Die Förderung von Hebammenzentren, gerade im ländlichen Raum, wo meist längere Strecken zum nächsten Krankenhaus zurück zu legen sind.
• Die Teilnahme an Krebsfrüherkennungsprogrammen weiter fördern, ausbauen und die Bevölkerung weiter und wiederholt aufklären, wie wichtig Früherkennung ist.
• Die Aufklärung über frauenspezifische Vorsorgemaßnahmen intensivieren.
• Das Land muss schon in Kindergärten und Schulen mit Programmen unterstützen, die den Kindern und Jugendlichen gesunde Ernährung, Stressbewältigung, Selbstfürsorge und gesunde körperliche Betätigungen erklären.
• Umsetzung der Leitlinie zur „Prävention und Therapie der Adipositas“
• Mehr niederschwellige Unterstützungsangebote für Lipödem Betroffene. Die Obergrenze eines BMI für eine Lipödem Therapie ist nicht zielführend und sollte überprüft und korrigiert werden.
• Förderung von Landärzten durch Stipendien, Standortunterstützung und der Schaffung von Medizinischen Versorgungszentren durch das Land.
• Das Land sollte engen Kontakt mit den regionalen Gesundheitsämtern, Kommunen oder den Einrichtungen der öffentlichen Gesundheit, halten. Die Netzwerke ausbauen. Arbeitsgruppen mit Beschäftigten im Gesundheitswesen, Experten und mit den Vertretern der verschiedenen Selbsthilfegruppen initiieren.
• Die Gesundheitsförderung in Gemeinden und Schulen ausbauen und unterstützen.
• Innovative Versorgungskonzepte, Projekte wie die Gemeindeschwester plus, Telemedizin oder mobile Kliniken fördern und ausbauen.
Welche Herausforderungen gibt es Ihrer Meinung nach in der Pflege in Ihrem Wahlkreis und welche Maßnahmen sind erforderlich, um diese zu bewältigen?
Die Arbeitsbedingungen müssen dringend verbessert werden, um den Beruf attraktiver zu machen. Dazu benötigt es einen besseren Personalschlüssel, der auch noch einen Puffer für Krankheitsfälle lässt. Pflegekräfte möchten sich mehr auf ihre Kernaufgabe – die Versorgung und Zuwendung – konzentrieren können, nicht auf überbordende Dokumentationspflichten. Mehr Verantwortung und Anerkennung für vollexaminierte Pflegekräfte. Arbeiten, welche keiner Pflegefachkraft benötigen, sollten auch nicht von einer solchen erledigt werden. Daher mehr Pflegehilfskräfte zur Unterstützung.
Welche Gesundheitsthemen sind Ihnen im Hinblick auf die nächsten fünf Jahre besonders wichtig und warum?
An erster Stelle steht für mich die Sicherstellung einer flächendeckenden und hochwertigen gesundheitlichen Versorgung. Dazu zählen nicht nur Ärztinnen und Ärzte, sondern ebenso Zahnärztinnen und Zahnärzte, Apotheken, die Geburtshilfe sowie die Heilmittelerbringer. Ein besonderer Fokus liegt auf unseren Krankenhäusern – sie sind das Rückgrat unseres Gesundheitssystems. Leider benachteiligt die derzeitige Klinikfinanzierung des Bundes insbesondere Baden-Württemberg. Deshalb brauchen wir eine stärkere Steuerung durch eine vorausschauende und wirksame Landeskrankenhausplanung. Ein zentrales Anliegen ist mir zudem die Attraktivität der Gesundheitsberufe. Bürokratie darf nicht länger Zeit und Energie binden, ohne einen erkennbaren Mehrwert zu schaffen. Es ist nicht hinnehmbar, dass Krankenhausärztinnen und -ärzte bis zu drei Stunden täglich mit Dokumentation und Verwaltungsaufwand verbringen müssen. Darüber hinaus setze ich mich für neue, sektorenübergreifende Versorgungsformen ein, die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellen und bestehende Schnittstellen im System sinnvoll überbrücken.
Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit der Gesundheitsversorgung in Ihrem Wahlkreis und wo sehen Sie den dringlichsten Bedarf etwas zu verbessern?
Zunächst gilt mein großer Dank allen Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft. Sie leisten tagtäglich – oft über die Belastungsgrenze hinaus – einen unverzichtbaren Beitrag zur Versorgung der Menschen vor Ort. Trotz dieses Engagements erleben wir im Alltag spürbare Defizite: Die Suche nach einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt gestaltet sich zunehmend schwierig, Facharzttermine sind vielerorts mit langen Wartezeiten verbunden. Besonders problematisch sind die Einschränkungen im ärztlichen Bereitschaftsdienst im Wahlkreis Bretten – sie haben die Notfallversorgung nachts und am Wochenende deutlich erschwert. Hier besteht dringender Handlungsbedarf: Wir brauchen mehr Mut für neue Versorgungsformen und den entschlossenen Abbau überflüssiger Bürokratie. Ein möglicher Ansatz wäre die Einrichtung einer Gesundheitsleitstelle, die mithilfe digitaler Lösungen eine flexible und koordinierte Versorgung sicherstellen kann. Zudem sehe ich in regionalen Strukturgesprächen ein großes Potenzial, um sektorenübergreifend passgenaue Lösungen zu entwickeln. Und nicht zuletzt sollten wir den Weg in die freiberufliche, niedergelassene Tätigkeit wieder attraktiver und unbürokratischer gestalten – denn ohne ausreichend Haus- und Fachärzte vor Ort ist keine Versorgung auf Dauer tragfähig.
Welche Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Förderung der Gesundheit sind für Sie am wichtigsten und wie setzen Sie sich für eine Umsetzung dieser Maßnahmen in Ihrem Wahlkreis ein?
Die größten gesundheitlichen Risikofaktoren sehe ich in Rauchen, Bewegungsmangel, ungesunder Ernährung und dauerhaftem Stress. Vorbeugung beginnt für mich bereits im Elternhaus – hier werden die Grundlagen für eine gesunde Lebensweise gelegt. Gleichzeitig können und sollten auch Schulen Verantwortung übernehmen und Gesundheitsförderung aktiv in den Alltag integrieren. Ein oft unterschätzter, aber zentraler Baustein ist die Hauswirtschaft, insbesondere mit ihrer Expertise im Bereich Ernährung. Sie bietet eine hervorragende Möglichkeit, bereits früh ein Bewusstsein für gesunde Lebensführung zu schaffen. Ich halte zudem viel von den Präventionsangeboten gesetzlicher Krankenkassen – etwa den Kursen der AOK –, die Menschen aller Altersgruppen ansprechen. Ebenso wichtig ist mir die Stärkung unserer Sportvereine, denn sie vermitteln Kindern und Jugendlichen Freude an Bewegung – eine entscheidende Grundlage für lebenslange Fitness und Gesundheit. Nicht zuletzt spielt die Betriebliche Gesundheitsförderung eine wichtige Rolle: Viele Unternehmen zeigen bereits, wie eng wirtschaftlicher Erfolg und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zusammenhängen. Gesunde, motivierte und vitale Beschäftigte sind ein unschätzbares Kapital – das unterstütze ich auch in meinem Wahlkreis mit voller Überzeugung.
Welche Herausforderungen gibt es Ihrer Meinung nach in der Pflege in Ihrem Wahlkreis und welche Maßnahmen sind erforderlich, um diese zu bewältigen?
Eine der größten Herausforderungen in der Pflege sehe ich in der aktuellen Landesheimbauverordnung. Sie führt bei vielen bestehenden Pflegeeinrichtungen zu enormen Umbaukosten – mit dem Ergebnis, dass wertvolle Pflegeplätze verloren gehen. Das ist weder wirtschaftlich noch im Sinne der Betroffenen. Hier setze ich mich seit Jahren für praxisnahe Änderungen ein. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Ausbau von Kurzzeitpflegeplätzen. Diese sind für viele pflegende Angehörige eine dringend benötigte Entlastung und zugleich ein zentraler Baustein in der Versorgungskette. Grundsätzlich brauchen wir einen Kulturwandel: Weg von der Misstrauens- und Kontrollkultur, hin zu mehr Vertrauen und Augenmaß. Warum harmonisieren wir beispielsweise nicht die oft doppelt durchgeführten Prüfungen von Heimaufsicht und Medizinischem Dienst? Effizienz und Qualität schließen sich nicht aus. Bereits 2014 haben wir Freie Demokraten in einem Positionspapier wichtige Impulse gesetzt – unter anderem mit einem Modell für eine „24-Stunden-Betreuung“ nach österreichischem Vorbild sowie einem Impulsprogramm Pflege. Langfristig ist für mich die Prävention entscheidend: Neue Gesundheitsberufe und innovative Ansätze können dazu beitragen, dass ältere Menschen länger selbstständig bleiben und Pflegebedürftigkeit hinausgezögert wird. Dieses Potenzial gilt es stärker zu nutzen.