Die Kandidierenden zur Landtagswahl zeigen, welche gesundheitspolitischen Schwerpunkte sie setzen, welche Maßnahmen sie für die Region umsetzen wollen und welche Themen Ihnen im Wahlkreis besonders wichtig sind.
Welche Gesundheitsthemen sind Ihnen im Hinblick auf die nächsten fünf Jahre besonders wichtig und warum?
Im Hinblick auf die kommenden Jahre sind mir insbesondere die Themen Klinik-Infrastruktur und die flächendeckende medizinische Versorgung im Ostalbkreis wichtig. Dazu gehört die Sicherstellung der Haus- und Facharztversorgung sowie die Nachfolge in den Praxen, um eine nachhaltige Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Mein zentrales Ziel ist das wir eine optimale klinische Versorgung weiterhin sicherstellen, dafür werde ich mich im Kreistag im Rahmen der Klinik-Strukturreform einsetzen. Zusätzlich sollten Pflege und mentale Gesundheit, sowie die Behandlung von neuen Krankheiten wie ME/CFS stärker in den Fokus rücken.
Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit der Gesundheitsversorgung in Ihrem Wahlkreis und wo sehen Sie den dringlichsten Bedarf etwas zu verbessern?
Die Grundversorgung im Wahlkreis ist derzeit gesichert, jedoch stehen wir vor großen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Notfallversorgung im östlichen Ostalbkreis. Deshalb habe ich im Kreistag gegen die Schließung der St. Anna Virngrund Klinik gestimmt. Die Gewährleistung einer flächendeckenden Grund- und Notfallversorgung in der neuen Struktur wird eine anspruchsvolle Aufgabe. Ich bin offen für alle Möglichkeiten, mit denen man ein möglichst großes Angebot am Standort Ellwangen erhalten kann.
Auch die Hausärzte-Versorgung wird in den kommenden Jahren zunehmend wichtig, da viele Ärzte in den nächsten zehn Jahren in Rente gehen. Die Frage der Praxisnachfolge ist dringend, und wir wollen mit attraktiven Angeboten junge Ärzte für die Ostalb gewinnen.
Welche Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Förderung der Gesundheit sind für Sie am wichtigsten und wie setzen Sie sich für eine Umsetzung dieser Maßnahmen in Ihrem Wahlkreis ein?
Für mich steht im Vordergrund, dass Menschen schnell und passgenau geholfen wird. Deshalb setze ich mich dafür ein, alle Möglichkeiten dafür auszuschöpfen – von Gemeindeschwestern für kleinere medizinische Probleme über Impfangebote in Apotheken bis hin zu Telemedizin und einer funktionierenden klinischen Versorgung im gesamten Kreis. Das Rückgrat bleibt der Hausarzt: Mit dem Ostalb-Stipendium für Medizinstudenten und dem neuen Studiengang Physician Assistant fördern wir gezielt den Nachwuchs für die Region. Zudem ist die Digitalisierung, etwa durch die Landes-Cloudplattform „MEDI:CUS“, ein wichtiger Schritt, um individuellere und effektivere Behandlungen zu ermöglichen.
Welche Herausforderungen gibt es Ihrer Meinung nach in der Pflege in Ihrem Wahlkreis und welche Maßnahmen sind erforderlich, um diese zu bewältigen?
Die Pflege im Wahlkreis erfordert ein sektorübergreifendes Denken. Mit dem „Innovationsprogramm Pflege“ fördern wir auf Landesebene Projekte zur Weiterentwicklung von Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflege sowie der ambulanten Versorgung. Zudem verbessern wir niedrigschwellige Betreuungs- und Entlastungsangebote. Die modernisierte Pflegehilfe-Ausbildung und der Ausbau assistierter Ausbildungen helfen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Ich setze mich zudem für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen ein. Ein großer Teil der Pflege findet familiär statt, oft von Frauen, die Beruf und Pflege verbinden. Diese möchte ich durch gezielte Angebote stärker unterstützen. Die Abschaffung von Pflegegrad 1 lehne ich ab.
Welche Gesundheitsthemen sind Ihnen im Hinblick auf die nächsten fünf Jahre besonders wichtig und warum?
Mir ist die Neugestaltung einer patientennahen Krankenhausversorgung besonders wichtig. Mehr als 30 Minuten PKW-Fahrtzeit zur nächsten Notaufnahme sollten wir niemandem zumuten.
Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit der Gesundheitsversorgung in Ihrem Wahlkreis und wo sehen Sie den dringlichsten Bedarf etwas zu verbessern?
Wir haben einen teilweise erheblichen Ärztemangel, gerade bei Fachärzten. Deshalb bin ich froh, dass wir als CDU das Landesärztemodell durchgesetzt haben.
Welche Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Förderung der Gesundheit sind für Sie am wichtigsten und wie setzen Sie sich für eine Umsetzung dieser Maßnahmen in Ihrem Wahlkreis ein?
Gesundheitsprävention ist sehr wichtig, ebenso eine gesunde Ernährung. Hier gibt es sehr gute Informationsangebote und auch gute Schulen.
Welche Herausforderungen gibt es Ihrer Meinung nach in der Pflege in Ihrem Wahlkreis und welche Maßnahmen sind erforderlich, um diese zu bewältigen?
Wir brauchen stationäre und ambulante Angebote. Besonders dankbar bin ich unseren mobilen Pflegediensten, aber auch den vielen Ehrenamtlichen.
Welche Gesundheitsthemen sind Ihnen im Hinblick auf die nächsten fünf Jahre besonders wichtig und warum?
Die Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung steht für mich an erster Stelle. Das umfasst neben den Ärztinnen und Ärzten den zahnärztlichen Bereich sowie die Apotheken, die Geburtshilfe sowie die Heilmittelerbringer. Ganz wichtig sind unsere Krankenhäuser. Die Klinikfinanzierung des Bundes benachteiligt Baden-Württemberg. Und wir brauchen endlich eine Steuerung durch transparente und langfristige Landeskrankenhausplanung. Wichtig ist mir die Wiederherstellung der Attraktivität der einzelnen Berufsbilder: Endlich Schluss mit der überbordenden Bürokratie, die Kraft und Zeit ohne konkreten Mehrwert bindet. Es kann nicht sein, dass beispielsweise Krankenhausärzte bis zu drei Stunden täglich für Bürokratie verschwenden. Ich werbe zudem für neue Versorgungsformen, die wirklich sektorenübergreifend gestaltet werden.
Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit der Gesundheitsversorgung in Ihrem Wahlkreis und wo sehen Sie den dringlichsten Bedarf etwas zu verbessern?
Mein Dank gilt allen Aktiven in der Gesundheitswirtschaft. Hier wird oftmals weit über die Belastungsgrenze hinaus wertvolle Arbeit geleistet. Jeder kennt aber die Diskussion, wie schwierig es ist, etwa eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt zu finden oder Facharzttermine zu bekommen. Die Reduzierung von ärztlichen Bereitschaftsdiensten hat dazu geführt, dass die Notfallversorgung nachts und am Wochenende erheblich schwieriger geworden ist. Es braucht endlich Mut für weniger Bürokratie und neue Versorgungsformen. Ich denke hier an eine Gesundheitsleitstelle, die die Möglichkeiten der Digitalisierung flexibel nutzt. Regionale Strukturgespräche haben enormes Potential. Machen wir es wieder attraktiver und einfacher, den Schritt in eine niedergelassene freiberufliche Tätigkeit umzusetzen.
Welche Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Förderung der Gesundheit sind für Sie am wichtigsten und wie setzen Sie sich für eine Umsetzung dieser Maßnahmen in Ihrem Wahlkreis ein?
Rauchen, Bewegungsmangel, Überernährung und Stressfaktoren sind für mich die Hauptrisikofaktoren. Die Voraussetzungen für eine gesunde Lebensführung müssen schon im Elternhaus vorgelebt werden. Aber auch die Schulen können hier ein Handlungsfeld für sich entdecken. Die Hauswirtschaft mit großartiger Kompetenz in Sachen Ernährung ist dabei ein wichtiges Element. Zudem schätze ich die Präventionskurse beispielsweise der AOK sehr. Es gilt, die Kultur unserer Sportvereine zu stärken, damit von jung an Lust auf Bewegung und Vitalität geweckt wird. In der Berufswelt zeigen viele Unternehmen, wie wichtig eine Betriebliche Gesundheitsförderung ist. Gesunde und vitale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein besonderes Kapital.
Welche Herausforderungen gibt es Ihrer Meinung nach in der Pflege in Ihrem Wahlkreis und welche Maßnahmen sind erforderlich, um diese zu bewältigen?
Seit Jahren kritisieren wir Liberalen die Landesheimbauverordnung, weil wir bei bestehenden Pflegeeinrichtungen hohe Umbaukosten haben und viele Pflegeplätze im Bestand verlieren. Das muss sich ändern, außerdem setze ich mich für mehr Kurzzeitplätze ein. Mein Motto ist: weg von der Misstrauens- und hin zu einer Vertrauenskultur. Warum harmonisieren wir nicht die Doppelprüfungen von Heimaufsicht und Medizinischem Dienst? Wir Freie Demokraten haben bereits im Jahr 2014 ein Positionspapier zur Pflege erstellt und darin u.a. nach österreichischem Vorbild ein Konzept für eine „24-Stunden-Betreuung“ sowie ein Impulsprogramm Pflege vorgeschlagen. Wichtig ist mir auch die Prävention. Neue Gesundheitsberufe etwa bieten hier großes Potential, dass ältere Menschen erst später pflegebedürftig werden.